Periodenarmut ist auch in Deutschland ein akutes Problem! Auch wenn wir bei dem Thema zuerst einmal an Menstruierende denken, die in Ländern mit sehr schlechten sozialen und hygienischen Bedingungen leben. Um einen Lösungsansatz für Periodenarmut zu finden, ist Aufklärung der erste Schritt. Aber das alleine reicht nicht!
Studien haben herausgefunden, dass wir hier in Deutschland rund 20.000 Euro für unsere Menstruation ausgeben. Verrückt, oder? Das kommt auch hin, da Frauen* sieben Jahre ihres Lebens im Schnitt menstruieren. Zu den Ausgaben für die Periode gehören Binden, Tampons und Menstruationstassen. Aber für manche gehören auch Schmerzmittel, neue Unterhosen, eine Wärmeflasche und Soulfood dazu.
Der Begriff „Periodenarmut“ bedeutet, dass es Menschen gibt, die nicht genug Geld haben, um sich Menstruationsartikel zu leisten. Von dieser finanziellen Belastung sind in Deutschland vor allem menstruierende Personen betroffen, die Sozialhilfe empfangen, wenig Geld verdienen oder obdachlos sind. Das Phänomen von Periodenarmut kann bei einem Individuum physische sowie psychische Konsequenzen auslösen. In manchen Fällen führt es auch dazu, dass die betroffene Person während der Periode nur eingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen kann.
Periodenarmut muss in Deutschland und weltweit aufhören! Der Zugang zu Menstruationsprodukten sollte für alle Menschen mit einem Zyklus möglich sein. Zur Bekämpfung der Periodenarmut hat Schottland Ende 2020 als erstes Land Menstruationsprodukte all denjenigen kostenlos zugänglich gemacht, die sich diese nicht leisten können. Diesem Lösungsvorschlag ist Deutschland leider noch nicht gefolgt. Ein Gesetz, das den kostenlosen Zugang zu Periodenprodukten in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Universitäten ermöglicht, wäre hier ein erster Startpunkt.
Es gibt bereits tolle Initiativen, die Periodenarmut in Deutschland bekämpfen, wie etwa den Berliner Verein „Social Period“! Mithilfe von Spendenboxen mit Menstruations- sowie Hygieneartikel in Supermärkten oder Drogerien, möchte Social Period, den Zugang für spendebedürftige Menstruierende vereinfachen. Das ist ein sehr guter erster Schritt um Periodenarmut zu bekämpfen.
Durch weitere Projekte wie dieses und eine Änderung der Gesetzgebung können wir zusammen Menstruation im ökonomischen Sinne für alle Menstruierenden fair gestalten!
Die Bekämpfung von Periodenarmut fängt schon in den Köpfen an bzw. indem wir das Tabuthema ,,Menstruation” aufbrechen. Dazu gehört auch, dass wir über das gesellschaftliche Problem der Periodenarmut aufklären, bei dem es kurz und knapp gesagt um soziale Ungleichheit geht.
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