Zervixschleim ist ein Sekret, das in kleinen Drüsen (den Krypten) im Gebärmutterhals gebildet wird und verschiedene Aufgaben im Zyklus übernimmt. Er besteht zu 90 % aus Wasser und daneben aus Zucker und Aminosäuren. Im Gegensatz zu krankhaftem Ausfluss verändert Zervixschleim im Lauf des Zyklus seine Konsistenz und ist geruchlos.
Zervixschleim hat vier wichtige Aufgaben:
1. Er verhindert, dass Keime und Krankheitserreger in die Gebärmutter gelangen.
2. Er neutralisiert den PH-Wert in der Vagina. Nur so können Spermien dort überleben.
3. Er ist Nahrungs- und Transportmittel für Spermien, damit diese in die Gebärmutter und bis zur Eizelle wandern können.
4. Er filtert minderwertige oder fehlgebildete Spermien heraus.
Natürlich übernimmt der Zervixschleim nicht alle Aufgaben zur selben Zeit im Zyklus. Während er in der nicht fruchtbaren Zeit am Zyklusanfang die Gebärmutter keimfrei hält, hilft er in der fruchtbaren Zeit den Spermien, in der Vagina zu überleben und bis zur Eizelle zu gelangen.
Am Zyklusanfang verschließt der Zervixschleim wie ein Pfropf den Muttermund. Während dieser Zeit kannst du keinen Zervixschleim an deiner Vulva beobachten. Das Milieu der Vagina ist sauer und schützt uns so vor Bakterien und Keimen. Außerdem sorgt der Zervixschleim dafür, dass keine Spermien in die Gebärmutter gelangen können. Sie sterben nach kurzer Zeit in der Vagina ab.
Während der Eireifungsphase steigt der Östrogespiegel an und wir produzieren zunehmend flüssigeren Zervixschleim. Bereits ein feuchtes Gefühl an deiner Vulva bedeutet, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen und dort überleben können!
Du wirst feststellen, dass sich der Zervixschleim in der fruchtbaren Zeit sichtlich verändert: Während er am Anfang weißlich, cremig oder klumpig ist, wird er zunehmend dünnflüssiger und transparenter. Um den Eisprung herum erreicht er seine höchste Qualität. Du siehst vielleicht sogar spinnbaren Zervixschleim, wie Eiweiß oder sogar wie Wasser.
In der fruchtbaren Zeit kleidet er die Innenwand deiner Vagina aus und neutralisiert so das bis dahin saure Milieu, sodass Spermien in die Gebärmutter gelangen können. Zudem liefert er den Spermien Nahrung, die sie benötigen, um die Eizelle zu erreichen. Unter optimalen Bedingungen können Spermien bis zu fünf Tage überleben.
Wenn der Eisprung stattgefunden hat, schüttet der Körper das Hormon Progesteron aus und der Östrogenspiegel fällt stark ab. Der Zervixschleim wird wieder dickflüssiger und bildet erneut einen dichten Pfropf im Gebärmutterhals. In dieser Phase beobachtest du in der Regel wenig Zervixschleim, der tendenziell klebrig oder weißlich ist, bis gar kein Schleim mehr sichtbar ist.
Kurz vor der Periode fällt der Progesteronspiegel stark ab und es kann passieren, dass du ein feuchtes Gefühl oder sogar Zervixschleim beobachtest.
Den Zervixschleim kannst du auf verschiedene Weisen beobachten: empfinden, fühlen und sehen.
Empfinden: Was empfindest du am Vulvaeingang? Fühlt er sich trocken, feucht oder nass an? Oder spürst du gar nichts?
Fühlen: Den Zervixschleim kannst du aber nicht nur empfinden, sondern auch er-„fühlen“. Wenn du mit dem Finger oder mit dem Toilettenpapier über den Vulvaeingang wischst, merkst du vielleicht, dass Finger oder Papier an einigen Tagen besser darüber gleiten als an anderen Tagen.
Sehen: An manchen Tagen ist der Zervixschleim sichtbar. Diese Beobachtung kannst du am besten machen, wenn du sowieso zur Toilette musst. Wische vor dem Pipi machen mit dem Finger oder mit dem Toilettenpapier über den Vulvaeingang und schau, ob Zervixschleim daran kleben bleibt und wie er aussieht.
Wenn du dir unsicher bist, ob du deinen Zervixschleim richtig eingeordnet hast oder dich noch unsicher bei der Beobachtung fühlst, dann wende dich gerne an uns. Wir helfen dir dabei!